Wanderungen mit Bus und Bahn auf dem Westerwald-Steig

Landkreis Altenkirchen

Tour 1: Vom Ende der Welt zur großen Aussicht

Wandertag auf dem Westerwald-Steig Samstags-Touren (ab Hauptbahnhof Köln) mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Beginn: Sonnenberg (bei Isert)
Ende: Kloster Marienthal oder am Raiffeisenturm vorbei nach Obererbach

Hinweis zur Nutzung der Buslinie 280:
An Samstagen verkehrt der Bus zwischen den Orten Roth und Altenkirchen nur bei Bedarf. Eine telefonische Anmeldung unter 02747-91276101 ist daher mindestens 60 Min. vor Fahrtantritt notwendig, Gruppen ab 5 Personen bis 2 Werktage vor Abfahrt.

Wanderwegebeschreibung

Vorschlag 1: Naturpfad Weltende – Aussichtspunkt Sonnenberg (ca. 4 km)
Dies ist unbestritten einer der romantischsten Abschnitte des Westerwald-Steigs, Trittsicherheit
und Schwindelfreiheit am Steilufer der Nister sind hier aber unbedingt erforderlich.
(Alternativeinstieg siehe Etappe 1b)
Der Bus 280 bringt Sie zum Abzweig nach Isert, wo Sie die B 256 queren und dann rechts der Zuwegemarkierung zum Westerwald-Steig folgen. Es geht hinab ins Nistertal, an der Schilfkläranlage von Idelberg vorbei bis zur Nisterbrücke. Hier stoßen Sie auf den Westerwaldsteig, der Sie nun auf gleicher Uferseite über den Weltendepfad weiterführt.
Der schmale Steig führt Sie am Hang entlang, über Felsabschnitte und auch an einem alten Stollenausgang vorbei. An einem Bachlauf kehrt der Weg in entgegengesetzter Richtung auf dem Hangrücken wieder hinauf zum Sonnenberg. Hier oben erwartet Sie ein wunderschöner Rastplatz mit einem der schönsten Aussichtspunkte des Westerwald-Steigs. Sie blicken weit in den hohen Westerwald und können im Tal der Kroppacher Schweiz die vielfach gewundene Nister verfolgen.

Vorschlag 2: Aussichtpunkt Sonnenberg – Kloster Marienthal (ca. 5 km)
Nach Überquerung der B 256 wandern sie geradezu, und folgen der entgegengesetzten Zuwegemarkierung zum Westerwald-Steig. Hier gelangen Sie nach ca. 500 m direkt zum Aussichtspunkt Sonnenberg, der Ihnen einen faszinierenden Weitblick über die „Kroppacher Schweiz“ und den hohen Westerwald bietet. Sie verlassen den Sonnenberg wieder auf gleichem Weg und gehen dann aber vor einer Sonnenuhr rechts am Waldrand entlang wieder auf die Bundesstraße zu.
Nach Querung der Bundesstraße verläuft der Westerwald-Steig rechts unterhalb und führt Sie dann nach wenigen Metern über einen Wiesenweg hinab ins Seelbachtal. Hier begegnen Ihnen weitere Sonnenuhren, die von verschiedenen Schulen der Region erstellt wurden.

An einem Dammwildgehege vorbei geht es bergan bis zur Ortschaft Racksen. Ein Blick zurück lohnt sich von hier aus ebenfalls und zeigt die Berechtigung des Begriffes „Kroppacher Schweiz“.

Schon bald gelangen Sie in das Waldgebiet um Marienthal, wo, wie in vielen Waldgebieten unserer Region, bereits im Mittelalter Eisenerze gefunden und mittels einfacher „Rennöfen“ zu brauchbarem Eisen geschmolzen wurden. Als Brennstoff nutzte man Holzkohle, die in Kohlemeilern oft gleich nebenan hergestellt wurden. Manch ungewöhnlicher Hügel und Schlucht im Wald weisen auf derartige historische Nutzungen hin.

In Marienthal angekommen haben Sie mehrfach die Möglichkeiten zur Einkehr oder Sie genießen den mehr als 500 Jahre alten Ort der Besinnlichkeit mit seinem Kloster, das bereits im Mittelalter als Stätte der Wunder und Pilgerstätte von vielen Gläubigen besucht wurde.

Wer hier seine Wanderung beenden will, hat die Möglichkeit über den als Westerwald-Steig-Zuweg ausgeschilderten Waldweg zur Bahnstation „Kloster Marienthal“ zu gelangen.
Hier gibt es stündliche Rückfahrtmöglichkeiten nach Au/Sieg (12:26 Uhr ....19:26 Uhr) oder nach Altenkirchen (12:32 Uhr ...19:32).
(Bitte beachten: nach Einbruch der Dunkelheit gibt es am Bhf. Kloster Marienthal keinen Halt
mehr, daher bitte aktuellen Fahrplan beachten.)

Vorschlag 3: Kloster Marienthal- Raiffeisenturm Beulskopf mit Rückfahrt ab Obererbach (ca. 10 km)
Wenn Sie Ihren Wandertag voll ausnutzen möchten, können Sie ab Kloster Marienthal dem Westerwald-Steig weiter folgen und über den Kreuzweg durch das ausgedehnte Waldgebiet weiterwandern. Nach knapp 2 km haben Sie den Waldrand erreicht und blicken rechter Hand auf das Örtchen Hilgenroth, linker Hand liegt Obererbach, von wo aus sie später wieder die Rückfahrt antreten können. Über Wiesenwege gelangen Sie an Waldsäumen vorbei in den nächsten Waldabschnitt, der Ihnen schon bald den Blick auf den Raiffeisenturm von Heupelzen eröffnet. Von hier aus haben Sie eine prächtige Aussicht über das Bergische Land, das Siebengebirge und das Altenkirchener Land weit in den Westerwald hinein.

Werktags bringt sie die Buslinie 285 zurück zu den Bahnhöfen Au bzw. Altenkirchen. Samstags gibt es die Möglichkeit zur nächst gelegenen Bahnstation Obererbach zu laufen. Hierbei geht es ein Stück zurück auf dem Westerwald-Steig bis zum kleinen Waldfriedhof Beul. Ab hier folgen Sie dem „Turmweg“, der Sie am Waldrand entlang Richtung Busenhausen führt. Schon bald treffen Sie auf den Rundwanderweg Obererbach (OE) und folgen diesem etwa 2 km lang bis zum Bahnhof Obererbach.

Hier gibt es stündliche Rückfahrtmöglichkeiten nach Au/Sieg (z.B. 15:23 Uhr .... 21:23 Uhr) von wo aus Sie wieder Zugverbindungen im halb-Stunden-Takt nach Köln vorfinden.

Die ÖPNV-Verbindungen ermöglichen die Wanderung auch in entgegengesetzter Richtung.

Tour 2: Rund um Mehren

Beginn: Weyerbusch
Ende: Flammersfeld

(Diese Wanderstrecke kann auch Sonntags mit Bus- und Bahn angefahren werden.)

Wanderwegebeschreibung

Etappe 1: Weyerbusch – Mehren (ca. 6,5 km)
Von der Bushaltestelle sind es nur wenige Meter zum Raiffeisendenkmal. Dahinter befindet sich das Bürgermeisteramt wo Friedrich Wilhelm Raiffeisen 1845 seine politische Karriere als Bürgermeister von Weyerbusch begann und unter anderem den „Brodverein“, die Keimzelle zur Entwicklung der Raiffeisengenossenschaften ins Leben gerufen hat Am Ortsausgang treffen Sie auf den Westerwald-Steig, der hier links in den Wald eintritt und Sie langsam in das Mehrbachtal führt. Hinter Forstmehren geht es auf einem alten Hohlweg wieder bergan und bald erreichen Sie Mehren mit seiner reizvollen romanischen Basilika, erbaut um 1200. Doch der Ort, dessen Dorfkern unter Denkmalschutz steht hat noch mehr zu bieten: alte Fachwerkhäuser aus dem 16. Jahrhundert, das mehr als 400 Jahre alte Dorfgefängnis „Bullesje“ oder die in der Ortsmitte gelegene Freilichtbühne.

Übrigens: Ab Mehren gibt es samstags zwar keine Busverbindung zurück nach Weyerbusch, doch es gibt hier eine von vielen Mitfahrerbänken. Zielschild ausklappen – auf der Bank Platz nehmen – und von hilfsbereiten BürgerInnen mitgenommen werden.

Etappe 2: Mehren – Flammersfeld (ca. 8 km)
Von der Freilichtbühne aus geht es über den Mehrbach hinauf zu einer kleinen Schafswiese, die noch einmal einen schönen Blick auf den Mehrener Ortskern mit seiner Kirche zulässt. Nach wenigen Metern Ortsstraße beginnt eine Waldstrecke, die uns anfangs am Mehrbach entlang führt, später in geschwungener Weise über die Waldhöhen in Richtung Ahlbach führt. Am Ende des Waldes treffen Sie auf eine Wegegabelung, die auch einen Zuweg nach Kescheid ausweist, zum Michhäuschen der Familie Fey. Der Westerwaldsteig selbst führt Sie nach Ahlbach, wo es wenige aber sehr hübsche Fachwerkhäuser, das Atelier der Familie Summerer sowie eine ehemalige Mühle (heutiges Wohnhaus) zu sehen gibt.

Durch romantische Waldgebiete gelangt man nach Flammersfeld. Hier finden Sie auch das Raiffeisenmuseum, wo man sich über das Wirken des Genossenschaftsgründers F.W. Raiffeisen, der ab 1848 auch Bürgermeister von Flammersfeld war, informieren kann. Museumsführungen sind für Gruppen nach vorheriger Absprache möglich (Tel:02681 85 193)

Rückfahrtmöglichkeiten: Von Flammersfeld nach Altenkirchen haben Sie samstags und sonntags mit der Buslinie 120 eine schnelle Busanbindung.
(Abfahrtsmöglichkeit alle zwei Stunden: 11:41 bis 23:41 Uhr) ab Haltestelle Rathaus.

In unterschiedlichen Gastronomiebetrieben Altenkirchens können Sie dann gemütlich Ihren Wandertag abschließen, denn bis in den späten Abend haben Sie von hier aus die Möglichkeit einen Zuganschluss nach Köln zu erreichen.

Tipp: Den Besuch in Altenkirchen können Sie als Gruppe auch mit einer Stadtführung verbinden. Nähere Infos unter: www.altenkirchen.de

Die ÖPNV-Verbindungen ermöglichen die Wanderung auch in entgegengesetzter Richtung. Ab Weyerbusch haben Sie samstags bis 19:32 Uhr eine Rückfahrtmöglichkeit nach Altenkirchen. (s. Infoblatt Bus- Verbindungen im Anhang)

Tour 3: Landschaft um Friedrich Wilhelm Raiffeisen

Beginn: Obererbach
Ende: Vorbei am Raiffeisenturm Beulskopf nach Weyerbusch

(Diese Wanderstrecke kann auch Sonntags mit Bus- und Bahn angefahren werden.)

Wanderwegebeschreibung

Obererbach – Raiffeisenturm Beulskopf – Weyerbusch (ca. 16,5 km)
Von der Haltestelle Obererbach aus ist die Zuwegung zum Westerwald-Steig ausgeschildert, am Dorfgemeinschaftshaus vorbei und am Waldrand entlang erreichen Sie nach 1,4 km den Westerwaldsteig. Hier geht es links über Wiesenwege und durch den Busenhausener Wald zum Raiffeisenturm, der mit seinen 35 m Höhe eine atemberaubende Aussicht über das Bergische Land, das Siebengebirge und das Altenkirchener Land weit in den Westerwald hinein ermöglicht.

Vom Turm geht es weiter durch den Heupelzer Wald und auf die historische „alte Kohlstraße“. Noch heute erkennt man die ehemals von Holz- und Kohlehändlern befahrene „Straße“ an ihrer Breite von etwa 10 m und den seitlichen Erdwällen. Die Wegeverhältnisse waren oftmals sehr schwierig. Insbesondere in regenreicher Zeit kann man dies auch heute noch erleben.

Im weiteren Verlauf erkennt man hin und wieder eigenartige Tälchen im Wald, wo früher das gewonnene Eisenerz in Waldschmieden verarbeitet wurde. Heute jedoch können Sie hier die absolute Ruhe genießen, welche lediglich durch das Plätschern eines kleinen idyllischen Waldbächleins oder das Vogelzwitschern unterbrochen wird.

Nach Oberirsen wechselt das Landschaftsbild und Sie queren Felder und Wiesen in einer für die Region typischen Hügellandschaft. Etwas später erreichen Sie die Gemarkung Hasselbach, wo der Künstler Erwin Wortelkamp in einem 10 ha großen Areal Kunstwerke von mehr als 50 KünstlerInnen darbietet. Eine Attraktion, die für Kunstliebhaber sicherlich einen gesonderten Ausflug hierher wert ist (Infos unter: www.im-tal.de).

In Weyerbusch sollte man sich noch das Raiffeisendenkmal mit dem Backes und dem Bürgermeisteramt ansehen. Denn schließlich hat hier Friedrich Wilhelm Raiffeisen als Bürgermeister den „Brodverein“ und damit die Keimzelle der Raiffeisengenossenschaften gegründet.

Rückfahrtmöglichkeiten: Von Weyerbusch nach Altenkirchen haben Sie samstags sowie sonntags mit der Buslinie 250 alle zwei Stunden bis 19:32 Uhr. Ab Altenkirchen gibt es dann bis 21:16 Uhr eine stündliche Verbindung und weitere Züge bis Mitternacht nach Au (Sieg).
Die ÖPNV-Verbindungen ermöglichen die Wanderung auch in entgegengesetzter Richtung.

Ab Obererbach haben Sie dann ebenfalls bis in den späten Abend Rückfahrtmöglichkeit (s. Infoblatt ÖPNV- Verbindungen).

Tipp: Ihre Aufenthaltszeit in Altenkirchen können Sie auch mit dem Besuch im Regionalladen UNIKUM verbinden, der direkt in Bahnhofsnähe liegt und regionale Produkte sowie touristisches Infomaterial für Sie bereithält.

Tour 4: Das Grenzbachtal im Raiffeisenland

Beginn: Flammersfeld
Ende: Horhausen

(Diese Wanderstrecke kann auch Sonntags mit Bus- und Bahn angefahren werden.)

Wanderwegebeschreibung

Flammersfeld – Horhausen (ca. 15 km)
Durch die Raiffeisenstraße mit dem Raiffeisenmuseum (Haus Nr. 11) führt der Zuweg Westerwald-Steig hinab zum kleinen Tierpark Flammersfeld. Von dort wandern wir durch Acker- und Wiesenflächen ins Wiedtal. Nach Querung der Wied und der Bahnstrecke geht die Wanderung lange Zeit am Fluss entlang. Hinter Döttesfeld können wir noch alte Viadukte einer ehemaligen Bahnstrecke nach Linz am Rhein entdecken.

Danach gelangen wir in das Grenzbachtal. Das einstmals dunkle und voller Fichten bestandene Tal ist heute gerodet und Weideland für die seltenen Heckrinder, Verwandte der schon lange ausgestorbenen Auerochsen. Der Weg führt sogar durch die Weide hindurch, aber keine Angst, die Tiere sind friedfertig und eher scheu gegenüber Menschen.

Auch beeindruckende Felsformationen aus Schiefer, wie z.B. der Hölderstein, mit dem hier eingerichteten Klettersteig, begegnen uns auf der Wanderstrecke.

Der Weg führt nun Richtung Pleckhausen, am Pleckhausener Marienbildstock vorbei. Eine tolle Aussicht bis zum Raiffeisenturm in Heupelzen erwartet uns.

An der Pleckhausener Mühle vorbei geht es wieder ins Grenzbachtal und wenig später bergauf nach Horhausen.

Hier hat man sich dann wahrlich eine Atempause verdient und kann in verschiedenen Gastronomiebetrieben die Wandertour abschließen.

Rückfahrten von Horhausen nach Altenkirchen sind mit Bus 120 samstags und sonntags alle zwei Stunden möglich. (Abfahrtsmöglichkeiten: 7:28 bis 23:28 Uhr). Zugverbindungen zwischen Altenkirchen – Au – Köln gibt es ebenfalls bis Mitternacht.

Hinweis für Ihre individuelle Wanderzeit:
Sie sollten für die Zeitplanung Ihrer Wanderung beachten, dass konditionierte Wanderer etwa eine Stunde für eine Strecke von 5 km benötigen. Bei einer gemütlichen Wanderung sollten Sie jedoch in unserer Mittelgebirgslandschaft ein wenig mehr Zeit einplanen.

Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld

Rathausstraße 13
57610 Altenkirchen
Tel.: 02681 85-249
Fax: 02681 7122
tourist-info(at)vg-ak-ff.de
www.vg-altenkirchen-flammersfeld.de

Besucheranschrift

Rathaus Flammersfeld
Rheinstraße 17
57632 Flammersfeld
Zimmer 005