Takt nachgefragt: Wie ist das so als Herr der Züge?
Ein Interview mit Wolfgang Schütrumpf, Leiter des Arbeitsgebietes Netzdisposition in der Betriebszentrale Frankfurt am Main
Seite 2-3 | Sommer 2016
Die Aufgabe, den Schienenverkehr zu über-
wachen und abzustimmen, ist fast so ähnlich
wie der Job eines Fluglotsen, denn beide sind
für den reibungslosen Ablauf der Verkehrs-
mittel zuständig. Allerdings besteht ein wesent-
licher Unterschied darin, dass Züge im Betrieb
unmittelbar halten können und im Abstand
der Signale verkehren – das funktioniert bei
Flugzeugen in der Luft natürlich nicht.
Herr Schütrumpf, seit März 1998 sind Sie
nun schon in der Betriebszentrale Frankfurt
amMain tätig. Welche wesentlichen Aufgaben
gehören dort zu Ihrem Tätigkeitsbereich?
Als Leiter der Netzdisposition in der Betriebs-
zentrale gehören die Planung, die betriebliche
Disposition sowie die Koordination und Ana-
lyse des Zugbetriebes im Regionalbereich
Mitte der DB Netz AG zu meinem Aufgaben-
gebiet. In unserem zuständigen Bereich von
3 685 Kilometern Strecke, der nördlich von
Kassel beginnt und im Süden von Lampert-
heim in der Nähe von Worms endet, gibt es
viel zu tun. Wir sind für die beiden Bahnhöfe
Frankfurt und Mainz verantwortlich. Rund
um die Uhr arbeiten bis zu 14 Zug- und Be-
reichsdisponenten sowie ein Netzkoordinator
für einen sicheren und störungsfreien Zugver-
kehr – da bin ich froh um jede helfende Hand.
Wo liegen die Herausforderungen in
Ihrer täglichen Arbeit?
Wie bereits erwähnt, sind wir für einen ziem-
lich großen Bereich zuständig, in dem täglich
um die 6 400 Züge verkehren. Da kann es
immer mal wieder zu Störungen kommen.
Beispielsweise durch aufkommende Stürme
oder Unwetter. Unsere Aufgabe ist es dann,
möglichst schnell darauf zu reagieren. Unsere
Disponenten müssen bei solchen Vorfällen
sofort alle Maßnahmen ergreifen, um wieder
einen reibungslosen und pünktlichen Bahn-
verkehr herzustellen – das geschieht dann
natürlich auch mit demHintergedanken, dass
von einer Störung auch Bereiche betro en sind,
für die wir nicht zu-
ständig sind. Maßnahmen könnten zum Bei-
spiel das Überholen eines langsam fahrenden
Zuges durch einen schneller fahrenden Zug in
einem geeigneten Bahnhof, Fahrten auf dem
Gegengleis oder in schwierigen Situationen
auch Zugausfälle sein.
Und wie legen Sie die Reihenfolge
der Züge fest?
In erster Linie ist der Fahrplan die Grundlage
für die Zugreihenfolge. Wenn es allerdings
zu Abweichungen von diesem Fahrplan und
damit gleichzeitig auch vom Betriebsablauf
kommt – zum Beispiel wetterbedingt, auf-
grund von Baumaßnahmen oder technischen
Störungen –, ist es Aufgabe der Zug-Dispo-
nenten in der Betriebszentrale, so schnell wie
möglich wieder einen pünktlichen und rei-
bungslosen Betriebsablauf herzustellen. Denn
sie sehen auf ihren Monitoren den Zugbetrieb
auf den Strecken und können die wichtigen
Informationen schließlich an den zuständi-
gen Fahrdienstleiter im Stellwerk übermitteln,
der sie mit den entsprechenden Signalbedie-
nungen umsetzt.
Was können Sie uns abschließend über die
Veränderung des Berufs in den vergangenen
Jahren sagen?
In den Anfängen des Eisenbahnverkehrs stell-
ten Bahn-Mitarbeiter Signale und Weichen
noch einzeln per Hand und vor Ort. Mit der
zunehmenden Dichte von Streckennetz und
Zugverkehr wurde es jedoch bald notwendig,
neue technische Lösungen zu finden: So
werden in den heutigen, modernen elektro-
nischen Stellwerken, die seit 1988 bei der
Deutschen Bahn AG im Einsatz sind, Signale
und Weichen mit moderner Computertechnik
per Mausklick gestellt. Dadurch können auch
größere regionale Bereiche problemlos ge-
steuert und überwacht werden. Ein klarer Vor-
teil unserer modernen Technik.
ERFTSTADT
KERPEN
ALS
DORF
AACHE
N
EUSKIRCHEN
BONN
LEVERKUSEN
ISER
LO
HN
LÜDE
NSCHEID
SIEG
BU
RG
S
IE
GE
N
KREUZ
TAL
BORNHEIM
SWIST
TAL
BERGHEIM
JÜLICH
REM
SCHEID
SCHM ALLEN BERG
KÖNIGS
WINTER
WALD
BRÖ
L
SUNDERN
SCHLEI
DE
N
KOBLE NZ
ANDERNACH
MAINZ
LUDWIGS
HAFEN
KAISERS
LAUTERN
PIRMAS
ENS
ZWEI
BRÜCKEN
TRIER
EIFEL
BIT
BURG
WAX
WEILER
BOLLENDORF
LÜNE
BACH
BLEI
ALF
BUC
HE
T
HILLESHEIM
KE
RPEN
HALL
SCHL
AG
mayen
nürburg
mendig
neuwied
coch em
wittlich
BETZ
DORF
MONTA
BAUR
BAD
KREUZNACH
WORMS
HAMM
SPEYER
BAD DÜRKHEIM
NEU
STADT
LINGEN
FELD
LANDAU
KANDEL
LEM BERG
LANDSTUHL
KUSEL
KIRCHHEIM BOLANDEN
ALZEY
KONZ
IGEL
TA
WERN
PALZEM
KREUZWEILER
DILMAR
BEUREN
MANDERN
HERMESKEIL
ZERF
HENTERN
VIERHE
RRENBORN
SAAR BURG
HEDDERT
SCHILLINGEN
WALDHÖLZ
BACH
WEISKIRCHEN
MEHRING
THAL FANG
MORBACH
ALLEN
BACH
HATTGENSTEIN
IDAR- OBERSTEIN
NÜRBURG
DERNAU
HÜMMEL
NOHN
WERSHOFEN
SCHULD
ALTE NAHR
ACHT
MÜLLEN BACH
BAAR
DREES
FRIESENHAGEN
KIRCHEN
ALTENKIRCHEN
HAMM
WALLM ENROTH
WISSEN
HERDORF
MITTELHOF
FORST
HÖVELS
FÜRTHEN
WINNEN
BAD
MARIENBERG
WEITEFELD
DAADEN
PRACHT
ÖLSEN
BIRKENBEUL
OBERBACH
SÖRTH
ASBACH
NEUSTADT
URBACH
EICHEN
HACHENBURG
WEST ERBURG
GIROD
DIERDORF
NORD
HOFEN
STAUDT
WIRGES
DIEZ
BINGEN
INGELHEIM
RETTERT
BREITSCHEID
ASSAU
BREIT
SCHEID
OBER
LAHR
MELS
BACH
GEISFELD
BRÜCKEN
OBERH AMBACH
SCHWOLLEN
BAUM HOLDER
WALDMOHR
wies bach
käshofen
BAD
BERGZABERN
STEINFELD
MINFELD
ST.
JOHANN
GENSINGEN
OCKENHEIM
SIMMERN
HAHN
BERNKASTEL-
KUES
KIRN
ZELL
TRABEN-
TRARBACH
KRÖV
SELTERS
SAAR
BRÜCKEN
MERZIG
HOMBURG
VÖLK LINGEN
SAARLOUIS
DILLINGEN
METTLACH
TÜNS DORF
FAHA
LOSHEIM
HAUSBACH
BACHERN
WADERN
NONNWEILER
FREISEN
PERL
TETTI NGEN-
BUTZ DORF
NOH
FELDEN
EISEN
EIWEILER
NEUNKIRCHEN
ST.WENDEL
REITSCHEID
LEITERSWEILER
NAMBORN
WADGAS
SEN
ÜBER
HERRN
WEHRDEN
WER
BELN
ALT
HEIM
BLIESKASTEL
WOLFERSHEIM
KLEINBLI
TTERS
DORF
MANDEL
BACHTAL
BLIESDALHEIM
GERSHEIM
WALSHEIM
UTWEILER
BAUM
BUSCH
BÖCKWEILER
WIES
BADEN
RÜDES
HEIM
FRANK
FURT
DARMSTADT
RÜSSELS HEIM
TREBUR
WEITER
STADT
BÜTTELBORN
HEPPENHEIM
LAMPERT HEIM
LORSCH
BENSHEIM
GERNS
HEIM
BIBLIS
BÜRSTADT
PFUNGSTADT
BIRKEN AU
WALD-
MICHEL
BACH
MICHELSTADT
REINHEIM
ABSTEIN ACH
MÖRLENBACH
ESCHBORN
IDSTEIN
WEIL ROD
AARBERG
HÜN STETTEN
HOHEN STEIN
VIERNHEIM
HEIDEL
BERG
KARLSRUHE
BADEN BADEN
MOSBACH
BUCHEN
WALL DÜRN
HEIL BRONN
SINSHEIM
HOCKEN
HEIM
BRUCHSAL
WALLDORF
PHILIPPS BURG
ETTLINGEN
PFORZ HEIM
MALSCH
RASTATT
CALW
DER BESTE MUSIKMIX.
Gute Laune von der Südpfalz bis nach Köln.
RPR1.DE // INSTAGRAM: RPR1_RADIO
Betriebszentrale Frankfurt (oben); Wolfgang Schütrumpf (rechts)
© DB Netz (beide)