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Volle Fahrt voraus
Als Fahrgast im Führerstand der MittelrheinBahn
Pünktlich um 14 Uhr wartet Tobias von Albert, Triebfahrzeugführer bei der trans regio, am Bahnsteig 2 des Koblenzer Hauptbahnhofs. Es dauert wenige Minuten und die nächste MittelrheinBahn fährt ein. Nach der Übergabe durch seine Kollegin fährt er den Zug weiter Richtung Köln.
Die hochmodernen Züge der trans regio ver-kehren auf einer der schönsten Eisenbahn-strecken Deutschlands zwischen Mainz und Köln. Davon bekommt Tobias von Albert als Fahrzeugführer jedoch wenig mit. Der Beruf des Lok- oder Triebfahrzeugführers ist mit enormer Verantwortung verknüpft und fordert stets volle Konzentration.
Seit 2012 arbeitet Tobias von Albert als Trieb-fahrzeugführer bei der MittelrheinBahn. Im Gespräch bezeichnet er sich selbst meistens als Lokführer, das ist die traditionelle Berufs-bezeichnung. Der wesentliche Grund für die Unterscheidung liegt beim Fahrzeug selbst: Manche Züge, wie die der MittelrheinBahn, haben einen Triebwagen jeweils vorne und hinten. Andere, z. B. Fernverkehrszüge wie der IC, werden dagegen mit einer separaten Lok betrieben.
Mit 100% dabei
Dienstag, 14.04 Uhr. Tobias von Albert beginnt seine 9-stündige Spätschicht. „Eine angeneh-me Schicht“, sagt er und legt sein Fahrzeiten-
und Geschwindigkeitsheft bereit, „nicht zu lang und nicht zu kurz.“ Dass man für die Arbeit im Schichtdienst gemacht sein muss, bestätigt auch sein Vorgesetzter, Lehrlokführer Tobias Baaden, und sieht das zudem als größ-tes Manko bei der Suche nach Nachwuchs. „Lokführer sind derzeit sehr begeehrt“, erklärt er und appelliert zugleich: „Wer da imMoment Interesse hat, hat sehr gute Karten.“ Bis auf die Schichtarbeit bietet der Job viele Vorteile: „Wenn man sich an die Vorschriften hält, hat man eigentlich von allen Seiten seine Ruhe“, sagt Tobias von Albert. Ein hohes Maß an Ei-genverantwortung, selbstständiges Arbeiten und immer mit 100 % bei der Arbeit zu sein, das stellt für ihn persönlich den größten Reiz, aber zugleich auch den stärksten Stressfaktor dar. Klar, immerhin liegt die Verantwortung für Zug, Strecke und vor allem die Fahrgäste komplett in seinen Händen.
Per Quereinstieg zum Lokführer
In „knackigen“ 6 Monaten hat Tobias von Al-bert 2010 die Ausbildung zum Lokführer abge-schlossen. Ein stark einsatzbezogenes Training für den Personenverkehr. Dafür ist techni-sches Verständnis oder gar eine Ausbildung im technischen Bereich branchenüblich. Kein Wunder: Während der Fahrt im Führerstand blinkt und tutet es in regelmäßigen Abstän-
den. Jedes Geräusch steht irgendwie im Zu-sammenhang mit dem Aufleuchten einer der vielen Kontrolllampen und Knöpfchen am Füh-rerpult. Ganz zu schweigen von der Strecken-beschilderung. Für Tobias von Albert ist diese Vielzahl von Symbolen und Befehlen längst zu einer Sprache geworden, mit der er problemlos arbeiten kann: „Routine“, wie er sagt.
„Natürlich kann es auch immer mal zu Un-regelmäßigkeiten kommen, die den Fahrfluss beinträchtigen.“ Tobias von Albert zählt dazu Signal- oder Weichenstörungen, die zu Ver-zögerungen führen können. Auch Defekte am Zug muss der Triebfahrzeugführer erken-nen und gegebenenfalls beheben lassen. Und wenn kein Kundenbetreuer die Fahrt begleitet, kümmert er sich im Bedarfsfall auch um die Fahrgäste: „Da kann es auch schon vorkom-men, dass ich die Hilfe der Bundespolizei in Anspruch nehmen muss.“ Ohne besondere Vorkommnisse ist die Arbeit im Führerstand sehr entspannt: „Manchmal wäre es schön, ein Radio oder einen Gesprächspartner zu haben, aber dadurch würde die Konzentration gemin-dert.“ Das Gespräch unter Kollegen kommt aber trotzdem nicht zu kurz.
Lesen Sie die ausführliche Reportage unter www.der-takt.de direkt auf der Startseite.
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