Page 4 - Takt_Winter_2012

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700 Strafanträge pro Jahr stellt die DB Regio Südwest, die für den DB-Regionalverkehr auf der Schiene in Rheinland-Pfalz und im Saarland zuständig ist, wegen Vandalismus. Davon beziehen sich alleine 600 auf Gra ti-Schäden am Außenbereich der Fahrzeuge, die von einzelnen Zeichen – so genannten Tags – über größere Einzelmotive bis zu flächendeckenden Werken ganzer Sprayer-Gruppen reichen.

Auch wenn die insgesamt 34 Abstellanlagen, an denen die Fahrzeuge über Nacht oder am Wochenende geparkt sind, konsequent über-wacht werden: Ein lückenloser Schutz ist auf-grund der großen Verteilung in der Fläche kaum möglich. Umso wichtiger sind die ge-nauso konsequente Strafverfolgung und die möglichst unmittelbare Reinigung der betrof-fenen Fahrzeuge. Nicht nur, damit sie wieder gut aussehen, sondern auch, damit die Täter sich nicht mit ihren Taten brüsten können.

Sobald ein Lokführer bei seinem morgend-lichen Inspektionsrundgang um das Fahr-zeug einen Gra ti-Schaden entdeckt hat, wird die Polizei an den Tatort gerufen und Anzeige gegen unbekannt erstattet. Alle Schäden werden fotografisch dokumentiert und in einer umfassenden Datenbank ge-speichert. Durch den Datenbankabgleich mit anderen bereits erfassten Schäden an Fahr-zeugen, Bahnhofsgebäuden, Haltestellen oder auch Privatgebäuden können einzelne Motive abgeglichen und vor allem über die als Signaturen verwendeten Tags bestimm-ten Tätern oder Tätergruppen zugeordnet

werden. Auch wenn damit noch keine Per-sonen identifiziert sind: Jedes Vandalismus-Delikt wird konsequent 30 Jahre lang ver-folgt – und mit jeder weiteren Straftat steigt die Chance, den Täter zu stellen.

Zur Reinigung kom-men alle beschädigten Fahrzeuge in die für Rheinland-Pfalz und das Saarland zustän-digen DB-Werkstätten in Trier, Kaiserslautern und Saarbrücken. Hier findet auch die routine-mäßige Instandhaltung, Inspektion und Rei-nigung statt, die exakt auf den dichten Takt-Einsatz der Züge abge-stimmt ist. Jede Sonder-

reinigung ist da nicht nur finanziell eine zusätzliche Belastung: Wenn sämtliche Graf-fiti-Schäden sofort beseitigt würden, hätte das Zugausfälle zur Folge. Trotzdem gelingt es mit großem Einsatz, jedes verschmierte Fahrzeug in ein bis zwei Tagen wieder kom-plett sauber und einsatzfähig zu machen und so auch den Anforderungen der Verkehrsver-träge zu entsprechen.

Dabei ist die Entfernung von Gra ti eine komplizierte Angelegenheit, die Methoden sind so vielfältig wie die verwendeten Farben – und das sind in der Regel alle, die die Farben-industrie herstellt. Genauso groß ist auch die Bandbreite der Entfernungstechniken.

Für diese komplexen Reinigungsarbeiten zu-ständig sind sowohl die DB-Handwerker der Werkstatt sowie Spezialisten für Oberflächen, Kleben und Reinigung. In der Regel wird

im ersten Arbeitsgang ein Gel auf-getragen, das an der Farbe haftet und sie durch Einwirken anlöst. Ein

zweiter Auftrag mit einem etwas flüssi-geren Gel verstärkt die Wirkung, bevor die gesamte Fläche mit Lappen abgerie-ben und anschlie-ßend abgewaschen wird. Alles manu-ell – im Prinzip wie beim Geschirrspü-len. Nur auf einer sehr viel größeren Fläche. Oft stoßen die Reinigungsex-perten dabei auf neue verwendete Materi-alien und müssen experimentieren, was die Reinigung zusätzlich verlängert. Und auch wenn für die Reinigung möglichst wenig Chemie eingesetzt wird, muss das gesamte verwendete Wasser aufwändig in Au ang-schalen gesammelt und als Sondermüll ent-sorgt werden.

Ein besonderes Problem sind die verschie-denen Untergründe: An jedem Fahrzeug be-finden sich neben dem Lack der Außenhaut auch Gummidichtungen und Glas, Alumi-nium und Stahl, von denen jedes Material anders behandelt werden muss. Und wenn –

was vor allem bei großen Motiven die Regel ist – verschiedene Farbschichten übereinan-der liegen, müssen die Reinigungsexperten wie Restauratoren an einem Kunstwerk vor-gehen und die Schichten einzeln abtragen, damit die eigentliche Lackierung nicht be-schädigt wird. Trotzdem bewirkt jede einzel-ne Reinigungsprozedur, dass die Fahrzeugo-berfläche auf Dauer matt und rau und jede Entfernung weiterer Gra ti immer schwie-riger wird. Irgendwann ist dann eine Neu-lackierung unvermeidbar. Insgesamt ist die Beseitigung von Gra ti-Schäden aufwändig und teuer. Alleine 2011 hat die DB Regio Süd-west rund 330 000 Euro dafür gezahlt – zu-züglich 500 000 Euro für die Beseitigung von Vandalismus-Schäden im Inneren.

Da kommt schnell einiges zusammen, so-bald die Täter ermittelt sind: Zumindest die Kosten für die Entfernung plus die Kosten der Ausfallzeiten müssen gezahlt werden – und das alleine sind locker 2 000 bis 3 000 Euro und mehr pro beschädigtem Fahrzeug. Dabei werden in enger Zusammenarbeit von Bundes- und Landespolizei sämtliche Rech-ner, Festplatten und Datenspeicher sicherge-stellt und so oft mehrere Taten nachgewiesen oder über das Aufdecken von Netzwerken auch weitere Täter und Täterinnen überführt. Auch noch nach 30 Jahren – als unschöne und teure Überraschung für Jugendsünden, die alles andere sind als ein Kavaliersdelikt.

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reinigung ist da nicht nur finanziell eine

getragen, das an der Farbe haftet und sie durch Einwirken anlöst. Ein

zweiter Auftrag mit einem etwas flüssi-geren Gel verstärkt die Wirkung, bevor die gesamte Fläche mit Lappen abgerie-ben und anschlie-ßend abgewaschen wird. Alles manu-ell – im Prinzip wie beim Geschirrspü-len.

sehr viel größeren Fläche. Oft stoßen die Reinigungsex-

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Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur – Rheinland-Pfalz, Schillerplatz 3-5, 55116 Mainz Kennwort: Takt-Gewinnspiel

Herzlichen Glückwunsch!

Gewinner des 1. Preises der Ausgabe 1/12 war Heike Weinbach-Lamb

Alle richtigen Einsendungen nehmen an der Verlosung teil. Der Rechtsweg is ausgeschlossen. Mehrfach-Einsendungen in Umschlägen werden nicht berüc sichtigt. Mitarbeiter des Rheinland-Pfalz-Takts und deren Angehörige sind von Teilnahme ausgenommen. Eine Barauszahlung der Preise ist nicht möglich!

Alle richtigen Einsendungen nehmen an der Verlosung teil. Der Rechtsweg is schlossen. Mehrfach-Einsendungen in Umschlägen werden nicht berüc sichtigt. Mitarbeiter des Rheinland-Pfalz-Takts und deren Angehörige sind von

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