Page 8 - Winter_2011

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Nach Andernach!

Geschichtsbummel mit Kaffeeklatsch

Im 18. Jh. war Neuwied Zufluchts- und Siedlungspunkt verschiedenster Glaubens-richtungen. Dieser Umstand und die güns-tige Lage am Rhein führten zu schnellem Wachstum und Wohlstand und machten die Stadt hinter dem Deich zu einem der ersten wichtigen Industriestandorte Deutschlands. Entdecken lohnt sich!

Vom Bahnhof Neuwied aus erreichen Sie das Stadtzentrum nach einem Spaziergang von rund 10 Minuten. Hier, in direkter Nähe des Heimathauses, wo viele kulturelle Veranstal-tungen und Konzerte stattfinden, befindet sich das Deutsche Flippermuseum „Extra-ball“. Mit 150 faszinierenden Flipperauto-maten der letzten acht Jahrzehnte ist es ein Paradies aus bunten Lichtern, Klackern und Klingeln. Die liebevoll aufgearbeiteten Flipper sind nicht nur zum Bestaunen da, sondern wollen auch gespielt werden. Freispiele, wie es der Name schon vermuten lässt, sind im

Eintrittspreis des samstags und sonntags jeweils von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffneten Museums schon enthalten.

Wenn der letzte Extraball verschossen ist, flanieren Sie die Schlossstraße entlang Richtung Deich. Hier treffen Sie auf das dreiflüglige barocke Neuwieder Schloss. Zwi-schen 1707 und 1712 erbaut, ist es noch heute Residenz der Fürsten zu Wied. Einer ihrer Vorfahren, Graf Friedrich III. zu Wied, ver-lieh Neuwied 1662 die Stadtrechte, mit denen viele Privilegien verbunden waren. Gerade-zu revolutionär war darunter das Recht der Neuwieder auf weitgehende Religionsfrei-heit, das viele Glaubensflüchtlinge aus den umliegenden streng katholischen Gebieten anzog. So lebten im 18. Jh. sieben verschie-dene Religionsgemeinschaften in Neuwied: Katholiken, Lutheraner, Calvinisten, Herrn-huter, Juden, Inspirierte und Mennoniten. Letzteren erlaubte der Graf zu Wied 1766,

ihre Kirche gleich gegenüber dem Schloss zu errichten. Heute finden Sie in der ohne Turm konzipierten Neuwieder Mennoniten-kirche eine Galerie, die noch bis zum 30. Mai 2012 über 200 Ansichten des Rheintals sowie atemberaubende Landschaftsaufnahmen der Bergwelt zeigt. Ein Tipp für einen Oma-Opa-Enkel-Ausflug: Am 15.12. von 14 Uhr bis 17 Uhr gibt es einen Workshop „Bemalen von Zinnfiguren“.

Schräg gegenüber der Mennonitenkirche bietet das Deichinformationszentrum die Möglichkeit, sich über die Hochwasser-katastrophen der vergangenen Jahrzehnte zu informieren, bevor Sie über den impo-santen Deich hoch über dem Rheinufer zum Pegelturm, dem Wahrzeichen der Stadt, spazieren. Danach geht es durch die Fußgängerzone in der Mittelstraße zum „Näiwidder Schärjer“. Er steht dort zum Gedenken an die Männer, die vom 17. Jh.

bis in die 1930er Jahre Handelsgüter mit ihren Schubkarren – in Neuwieder Mundart Schärskaa – auf die Rheinschiffe verladen haben.

Am Ende der Fußgängerzone finden Sie auf dem Luisenplatz noch bis zum 24. Dezember den hübschen Neuwieder Weihnachtsmarkt mit allem, was das Herz begehrt. Auch rund-herum gibt es gemütliche Cafés und Restau-rants zum Einkehren. Und auf jeden Fall lohnend ist ein Besuch im Roentgen-Museum in der Museumsstraße, wieder ganz in der Nähe des Bahnhofs liegend. Hier finden Sie die liebevoll und aufwändig gefertigten Barockmöbel der Neuwieder Kunsttischler Abraham und David Roentgen, die im 18. Jh. an vielen Adelshöfen Europas großen Anklang fanden. Und dann geht es mit der nächsten Regionalbahn oder dem nächsten Regionalexpress im Stundentakt bequem nach Hause.

Mehr Informationen: www.neuwied.de, Tel. 026 31 / 802 55 55

Strecke und Verbindung:

Rechte Rheinstrecke, RE 8/RB 27/SE 10 aus Richtung Koblenz oder Köln

Halt: Neuwied Bahnhof

Weg Halt Ziel: Von dort ca. 10 Min. Fußweg durch die Bahnhof- und Hermannstr. in Richtung Schlossstr. zum Flippermuseum.

Ticket: Alle VRM-Tickets, zum Beispiel die besonders günstige Minigruppenkarte für bis zu 5 Personen.

Fahrplanauskunft: www.vrminfo.de

Mit über 2 000 Jahren Stadtgeschichte gehört Andernach zu den ältesten Städten Deutsch-lands. Ihre historischen Bauten erzählen die eindrucksvolle Geschichte von Römern, Fran-ken und Schweden, Königen, Erzbischöfen und Bäckerjungen. Genau das richtige Ziel für einen Winterbummel mit Freunden – gekrönt von einer gemütlichen Kaffee-Kuchen-Pause. Mit dem RE 5, der RB 26 oder der RB 92 geht’s genauso gemütlich hin und zurück.

Nur ein kurzer Spaziergang ist es vom Bahnhof Andernach zum wunderschön angelegten Stadtgraben mit der impo-santen Stadtburgmauer, auf der der erha bene Burgfried thront. So sahen Städte imMittelalter aus – ein wehrhaftes Zei-chen von Reichtum und Bedeutung. Durch eins der alterlichen Stadt-tore erreichen ie Altstadt und kommen auf der Läufstraße zum Läuferkreuz aus dem 14. Jh., das ursprünglich vom Elendenfriedhof des städtischen Hospitals stammt.

Nur wenige Schritte sind es von hier zur ein-drucksvollen Christuskirche, die als gotische Hallenkirche zwischen 1245 und 1450 entstand und bevorzugte Begräbnisstätte des mittelrhei-nischen Adels war. 1854 wurde sie von König Friedrich Wilhelm IV. an die evangelische Ge-meinde übergeben und bekam ihren heutigen Namen.

Direkt gegenüber lohnt ein Besuch im baro-cken Stadtpalais „Haus von der Leyen“, dem Stadtmuseum. Anhand historischer Objekte erleben Sie hier die Stadtgeschichte von der

Römerzeit über das Mittelalter und die Zeit der Erzbischöfe und Kurfürsten bis in die Gegenwart – und erfahren unter anderem, was die Schweden mit Ander-nach zu tun haben.

Am Hindenburgwall entlang geht es dann zum Bollwerk, das früher als Zollstation dien-te, und weiter über die auch imWinter schöne Rheinanlage und die Promenade zum Alten Kran, der von 1561 bis 1911 vornehmlich zum Verladen von Mühlsteinen diente. Nächstes Ziel ist der monumentale, 56 Meter hohe Run-de Turm. Dann wartet mit demmajestätischen Andernacher Mariendom eine der imposantes-ten romanischen Emporenbasiliken amMittel-rhein auf Ihren Besuch. Vor allem ihre reich geschmückte Fassade gehört zu den schönsten ihrer Epoche in Deutschland, und auch im Inneren gibt es jede Menge zu entdecken.

Schließlich kommen Sie durch mittelalter-liche Gassen, die von kleinen Geschäften und Boutiquen gesäumt sind, zumMarktplatz. Mit seiner Vielzahl von Cafés lädt er zum Verwei-len und Genießen ein. Sehr zu empfehlen ist zum Beispiel das Café Winzig am historischen Markt mit seinem gemütlich-urigen Ambiente.

Noch ein Tipp: Als besonderes Highlight in der Vorweihnachtszeit gilt der Andernacher Adventsmarkt an allen Adventswochenen-den. Mit seiner lebenden Weihnachtskrippe lockt er bei warmem Kakao, Glühwein oder Kinderpunsch zum gebannten Miterleben des Krippenspiels. Die Lämmchen, Ziegen, Esel, Schafe sind nicht ausschließlich zum Anschauen da, sondern freuen sich auch über Streicheleinheiten der großen und kleinen Be-sucher. Ein ideales Ausflugsziel für die ganze Familie!

Mehr Informationen: www.andernach.de, Tel. 026 32 / 987 94 80

Bahnhof Andernach zum wunderschön angelegten Stadtgraben mit der impo-santen Stadtburgmauer, auf der der erha bene Burgfried thront. So sahen Städte imMittelalter aus – ein wehrhaftes Zei-chen von Reichtum und Bedeutung.

Durch eins der alterlichen Stadt- Römerzeit über das Mittelalter und die

Zeit der Erzbischöfe und Kurfürsten bis in die Gegenwart – und erfahren unter anderem, was die Schweden mit Ander-nach zu tun haben.

Strecke und Linie: Linke Rheinstrecke, RE 5 und RB 26 Mittelrheinbahn; Pellenz-Eifel-Bahn, Kaisersesch – Mayen – Andernach (RB 92)

Halt: Andernach Bf

Weg Halt Ziel: 550 m über den Kurfürstendamm und die Bahnhofstraße zum Stadtgraben.

Ticket: Alle VRM-Tickets, für Gruppen das günstige Minigruppenticket für bis zu 5 Personen.

Fahrplanauskunft: www.vrminfo.de

Ihr Verkehrsverbund vor Ort Seite 8 | Winter 2011

Schloss Neuwied

Schlossgarten in Andernach Stadtgraben Andernach

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