Ausoniusweg – Römertum bei Dill

Rhein-Hunsrück-Kreis

Wegbeschreibung – Etappe von Kirchberg nach Büchenbeuren

Auf rund 50 gallischen Leugen oder, moderner gesagt, etwa 120 Kilometern führt der Ausoniusweg zu den Spuren des gleichnamigenrömischen Gelehrten, der um 368 nach Christus im Gefolge Kaiser Valentinians I. durch den Hunsrück reiste. Die „Via Ausonia“, wie sie auch heute noch oft genannt wird, folgt im Wesentlichen dem Verlauf der historisch belegten Römerstraße von der Festung Bingium (Bingen) nach Augusta Treverorum, der heute ältesten Stadt Deutschlands, Trier. Mitten im Hunsrück finden Wanderer einige besonders schöne Etappen mit historischen Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke, zum Beispiel den Abschnitt zwischen Kirchberg und Büchenbeuren. Von der Bushaltestelle Kirchberg, Sandkuhlstraße geht es in die Simmerner Straße und weiter über die Hauptstraße und die Oberstraße zum Ortsende. Kurz hinter der Straßenmeisterei verlässt der Ausoniusweg die Straße und führt nach links in einen kleinen Wald. Über eine Wiese bei einem Freizeitheim gelangt man zum Bissula-Pfad, der hinab ins Tal zum Kyrbach führt. Sein Ende markiert den folgenden leichten Anstieg durch den Wald und gleichzeitig den Anfang der zehn Kilometer langen Gerade des Ausoniuswegs.

Etwa zwei Kilometer später sind die Ausoniushütte und der nur wenige Meter entfernte Römerturm erreicht. Hier lohnt eine Rast, denn Wanderer erwartet eine Zeitreise in die Antike. An der Ausoniushütte faszinieren Spiele aus der Römerzeit kleine und große Wanderer. Besonders beliebt waren „Nüsse kullern“ und das „Deltaspiel“, die beide ausprobiert werden können. Auf dem Römerturm schlüpfen Besucher in die Rolle der römischen Legionäre, die hier arbeiteten. Von hier aus ist auch die Burgruine bei Dill in ihrer vollen Pracht zu sehen. Sie stammt vermutlich aus dem 11. Jahrhundert und gehört zu den ältesten Burgen des Hunsrücks. Eberhard von Franken ließ die Anlage als Grenzfeste gegen Lothringen errichten. Schon von Weitem ist zu erkennen, welch mächtig Burg sie einst war. Im Anschluss empfehlen wir einen Abstecher nach Sohren (Entfernung etwa 2,5 Kilometer). Kleine Restaurants und Bäckereien laden zu einer kleinen oder großen Stärkung ein. Nach der wohlverdienten Rast geht es parallel zur alten Bahntrasse weiter nach Büchenbeuren bis zur Bushaltestelle an der Kirche im Ortskern.

Historische Grenze & Römerturm bei Dill

Eine 550 Kilometer lange Befestigungsanlage trennte vor etwa 2.000 Jahren das Römische Reich von den Gebieten der germanischen Stammesverbände. Die Rede ist vom Obergermanisch-Rätischen Limes, seit 2005 Welterbe der UNESCO. Nach der Chinesischen Mauer und dem Hadrianswall in Großbritannien ist die ehemalige Außengrenze des Römischen Reiches das drittlängste Bodendenkmal der Welt. Typisch für den Grenzwall waren die in regelmäßigen Abständen aufgebauten Wachtürme. Sie waren nicht nur militärische und wirtschaftliche Demarkationslinie, sondern dienten vor allem auch der Nachrichtenübermittlung.

Der Römerturm nahe der Fachwerkgemeinde Dill wurde 1985 nach dem Vorbild eben dieser Wachtürme rekonstruiert und ist heute Anziehungs- und Aussichtspunkt für Wanderer und Radfahrer. Der neun Meter hohe Nachbau ist in Massivbauweise aus Stein errichtet und hat einen hölzernen Umgang, von dem aus die Blicke über Dill mit seiner markanten Burgruine und die weitläufige Hunsrücklandschaft schweifen können. Im Innern des Turms gelangt man über zwei Leitern nach oben. Unten am Boden wurde ein Stück Römerstraße hinab ins Tal rekonstruiert – mit teilweiser Freilegung der Originalstraße aus dem 1. Jahrhundert nach Christus.

Anreise

Sie erreichen Kirchberg (Hunsrück) mit den Buslinien aus verschiedenen Richtungen, zum Beispiel stündlich aus den Richtungen Simmern (Hunsrück), Büchenbeuren, Flughafen Hahn mit der Linie 660. In Simmern (Hunsrück) besteht Anschluss an die Buslinien 620 und 650 aus Richtung Kastellaun, Emmelshausen, Koblenz.

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